Die EU ist Abhängig von Microsoft

von Thomas


Erstellt am 07.12.2018


Microsoft-Taste

Das Windows Problem innerhalb Europas

Bereits im Mai 2017 wurden mehrere Behörden, in den verschiedensten Ländern durch den Hackerangriff WannaCry missbraucht. Die Angreifer verwendeten eine Sicherheitslücke im SMB- Server, welche die Daten auf dem befindlichen Rechner verschlüsselte und Lösegeld forderte. Der Unterschied zu einem Virus ist, dass der Nutzer sich bisher gar nicht vor dieser Schadsoftware schützen konnte. Die Hacker verwendeten einen Bug im Quellcode von Microsoft, sodass Sie auf jeden Server mit SMBv1 Zugriff erhalten konnten. Das Problem gestaltete sich schwerwiegend, da massenweise Behörden, Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen betroffen waren, teilweise mussten Krankenhäuser auf den Notbetrieb umschalten.
Das Update MS17-010 von Microsoft behebt die Lücke und macht den Server nicht mehr angreifbar.

Die Abhängigkeit von Microsoft

Microsoft kommt in so gut wie allen Behörden, öffentlichen Einrichtungen oder Unternehmen zum Einsatz. Eines der größten Argumente, warum das der Fall ist, ist dass es keine Alternativen gäbe. Open-Xchange ist zum Beispiel ein Unternehmen, welches gute und passende Alternativen anbietet. Microsoft hat sich in den letzten 20 Jahren ein Monopol geschaffen. Die EU-Kommission verstößt bei der Vergabe von Software gegen das europäische Ausschreibungsrecht, um Windows zu nutzen. Das Vergaberecht sieht es vor, mehrere Produkte von verschiedenen Firmen zu berücksichtigen. Bei der Ausschreibung werden jedoch nur Unternehmen berücksichtigt, welche ausschließlich Microsoftprodukte anbieten. Der Wettbewerb entsteht damit unter den Unternehmen und das günstigste Angebot wird von der staatlichen Institution angenommen. Microsoft geht dabei so weit, dass reiner Lobbyismus zum Einsatz kommt. Teilweise verfügen Microsoft-Mitarbeiter über französische Regierungs-E-Mail-Adressen, in München wird das LiMux Projekt eingestellt, nachdem die deutsche Firmenzentrale in München angesiedelt wurde. Ein Zufall?

Probleme mit Microsoft

Das Hauptproblem, welches Microsoft mitbringt ist, dass der Quellcode nicht für jeden einsehbar ist, sondern lediglich für die Mitarbeiter zugänglich ist, um das Produkt zu schützen. Zusätzlich ist Windows ein extrem kompliziertes und komplexes Betriebssystem, was eine enorme Anzahl an Diensten und Funktionen mitbringt. Manche Dienste werden auch von anderen Unternehmen außerhalb des Hauses von Microsoft entwickelt. Daraus resultiert, dass kein Mensch, bis auf Microsoft selber, weiß was das Betriebssystem wirklich macht. Man muss nicht zwingend davon ausgehen, dass Windows nur darauf ausgelegt ist Firmen, Behörden etc. auszuspionieren, aber dass Windows Nutzerdaten weiterschicken könnte, ist nicht ausgeschlossen. Des Weiteren machen sich die Institutionen, welche Windows verwenden, komplett von einem US-amerikanischem Unternehmen abhängig, was nicht zwingend sein muss.

Lösungen

Der Wettbewerb muss belebt werden, andere und neue Entwickler müssen gefördert und in Erwägung gezogen werden. Ein Beispiel ist Open-Xchange, ein Unternehmen, welches Open Source Software anbietet. Dabei muss gesagt werden, dass mit einem Umstieg auf Open Source nicht die alleinige heilbringende Lösung ist, aber es bringt viele Vorteile mit und belebt den Wettbewerb. Amazon, Google, Facebook verwenden schon seit Jahren kein Windows mehr in Ihren Reihen, sie verwenden Open Source Lösungen wie Linux. Die französische Gendarmerie, das italienische Militär ebenfalls. Die Stadtverwaltung München benutzte seit 2004 ausschließlich Linux, laut Mitarbeiteraussagen waren alle Funktionen mehr als zufriedenstellend. Der ehemalige Oberbürgermeister Christian Ude sagte, dass er oft für die Unabhängigkeit seiner Stadt beneidet wurde und war total irritiert, als sein Nachfolger für Millionen von Euro nach Jahrzehnten wieder auf Windows umstieg.
Diese Beispiele belegen alle, dass es möglich ist ohne Microsoft zu arbeiten. Ob Linux die bessere Variante ist, ist eine andere Frage.


Quellen: